Hier stelle ich euch Pferde vor, die mich bei meiner Arbeit begleiten.
Pandora, Deutsches Reitpony, 5.4.1991 - 31.5.2023. Sie war mein Seelenpferd und die beste Lehrmeisterin, die man sich vorstellen kann. Ich bin unendlich dankbar, dass wir so
lange einen gemeinsamen Weg gehen durften. Pandora war meine Reitbeteiligung, als ich 14 Jahre alt war. Zwei Jahre später habe ich sie von meinem Konfirmationsgeld
gekauft und ich bildete sie über Jahre aus. Pandora war ein eher introvertiertes Pferd, das alles richtig machen wollte. „Panda“ musste für so ziemlich alles herhalten: Ausritte, Wanderritte,
Springen, Dressur, Horsemanship, Freiheitsdressur.
Das Jahr 2017 war kein gutes Jahr für uns. Nach einem Schlag auf Pandoras Sprunggelenk bekamen wir die Entzündung nicht mehr in Griff – am Ende stand ich vor der Entscheidung einer Not-OP oder
Einschläfern. Pandora war zu dem Zeitpunkt 26 Jahre alt und organisch kerngesund. Ich gab ihr die Chance – auch wenn sie nur bei 50 Prozent lag und ohne Garantie, dass sie je wieder Laufen würde.
Das zähe Mädchen steckte die OP überraschend gut weg und die lange Reha begann – mit genauem Bewegungsplan, später mit Equikinetic. Ein halbes Jahr später war sie wieder in allen Gangarten
reitbar und hat im Juni 2018 ihre erste Equikinetic-Demo sowie eine Vorführung am Langen Zügel beim Sommerfest der Reitacademie in Oberderdingen absolviert. Zudem war ich in diesem Jahr auf zwei
Fortbildungen mit ihr. Ende Mai 2023 wurde ihr Herz zu schwach und ich musste sie gehen lassen. Pandora wurde 32 Jahre alt.
Falco, geboren 2002, steht im gleichen Stall wie Pandora und ich begann mit ihm zu arbeiten, als Pandora in der Reha war. Ich hatte Entzugserscheinungen nach Dressurreiten und
Falco war zu der Zeit unterbeschäftigt. Er ist weit ausgebildet, aber bei Weitem nicht mit so viel „Go“ ausgestattet wie meine Pandora. Bei der Bodenarbeit hatte er wenig Motivation und je mehr Druck man ausübt, desto weniger macht er mit. Für mich war es eine willkommene Challenge, ihn zu knacken. Falco sprang besonders gut auf die Zeitsysteme
in der Dualaktivierung an. Zudem half ihm das Gehirnjogging, sich besser zu koordinieren. In seiner Anfangszeit in Deutschland (er wurde importiert) legte er sich im Gelände mehrfach samt Reiter
auf die Nase, weil er seine Beine verknotete. Ich arbeite viel mit ihm am Boden in Dualaktivierung und startete später am Langen Zügel. Inzwischen arbeitet er motiviert mit und ich habe richtig
Spaß mit ihm.
Sandor, Haflinger-Wallach, 1997 - 2019: Während meiner Trainerausbildung bei Michael Geitner musste Sandor, der Haflinger meiner Freundin Ina als Versuchskaninchen herhalten. Seine Besitzerin ritt ihn fast ausschließlich ins Gelände und war froh, dass er ab und zu mit mir bei Equikinetic turnen oder bei Dualaktivierung seine Synapsen verkabeln durfte. Haflingertypisch hat Sandor den Pausenpieps nach ein oder zwei Trainingseinheiten verstanden und war durch die Zeitsysteme sehr leicht zu motivieren. Vom Typ her war er ein sehr fleißiger Vertreter seiner Rasse. Sandor ließ sich außerdem total schön Longieren und beherrschte die Dehnungshaltung am Kappzaum aus dem FF. Bodenarbeit machte mit ihm auch großen Spaß, so dass ich mit ihm sehr gerne als Urlaubsvertretung etc. arbeitete. Sandor mussten wir im November 2019 nach einem Riss im Herzmuskel gehen lassen. Wir vermissen ihn sehr.
Coffee, Connemara-Trakehner-Wallach, 2017: Seit Mai 2018 gehört mein Coffee zum Team. Ich habe ihn als Absetzer gekauft, ohne wirklich zu wissen, was aus diesem Mix mal wird. Er wuchs komplett roh auf und wurde erst im Alter von 8 Monaten an den Menschen gewöhnt. Ich holte ihn ab und stellte ihn zwei Jahre zu einer Freundin. Dort durfte Coffee als Hengst aufwachsen. Dank Corona und gewonnener Zeit entschied ich mich, ihn früher als geplant zu mir zu holen. So zog Coffee im Mai 2020 als Wallach bei mir ein und ich startete seine Ausbildung. Er sollte eigentlich mein "Trainer-Projekt" werden und ich hatte vor, ihn anzutrainieren, einzureiten und dann als Reitpferd zu verkaufen. Mal sehen, ob da was draus wird - wir haben sehr viel Spaß zusammen ;-)
Fehlende Muskeln, Übergewicht oder mangelnde Kraft? Dann ist Equikinetic vielleicht genau das Richtige für euch. Das Geheimnis dieses effektiven Muskelaufbauprogramms liegt in einem Mix aus Longieren in Innenstellung und einem Intervalltraining. Die Quadratvolte aus blauen und gelben Gassen zeigt dem Pferd den Weg und setzt Reize ans Gehirn. Auf der acht Meter großen Volte muss das Pferd sich Biegen und Last aufnehmen. Equikinetic hat mehrere Effekte: Es verbessert deine Beziehung zum Pferd, bringt es in Balance und lässt Muskeln wachsen. Equikinetic eignet sich für alle Pferderassen und hilft Freizeitpferden genauso wie Turnierkrachern. Ideal ist Equikinetic als Reha-Maßnahme, für junge Pferde während dem Einreiten oder um Senioren fit zu halten. Weil das System sehr leicht zu lernen ist, kann es jeder Reiter mit ein wenig Übung umsetzen. Ein idealer Einstieg dafür ist ein Kurs.
Bei Horsemanship geht es um Körpersprache und Kommunikation mit dem Pferd. Hier arbeiten wir mit Halfter (Knotenhalfter), Strick (Seil) und Gerte (Stick). Durch Basisübungen wie Vorhand/Hinterhand verschieben, Führübungen, Rückwärts oder Seitwärts schicken schaffen wir eine prima Basis, um mit dem Pferd zu kommunizieren und zu arbeiten. Zudem festigen wir dadurch unsere Partnerschaft, weil wir dem Pferd Sicherheit durch unsere Führung geben. Horsemanship gibt schüchternen Pferden Sicherheit und fordert von der „Rüpel-Fraktion“ Respekt ein – jedes Pferd profitiert davon. Wer bereits die Basisübungen beherrscht, kann Achten üben oder mit Stangen und Pylonen weiterarbeiten.
Dein Pferd kommt leicht aus der Balance und hat Probleme seine vier Beine zu sortieren? Dualaktivierung ist ein Training, das am Gehirn ansetzt und die Koordination verbessert. Das Pferd durchläuft dabei unterschiedliche Hindernisse aus blauen und gelben Gassen, die das Gehirn aktivieren. Ständige Handwechsel sorgen dafür, dass dein Pferd immer wieder umschalten muss. Dualaktivierung geht dabei longiert oder geritten. Das feste Zeitsystem gibt dem Pferd Sicherheit und verhindert, dass es überfordert wird. Weil sich dein Pferd in den Gassen selbst ausbalancieren darf, verbessert es seine Koordination. Dualaktivierung eignet sich für alle Pferderassen und ergänzt jede Reitweise. Mit ein wenig Übung kann jeder Reiter Dualaktivierung lernen – ideal ist ein Kurs als Einstieg.
Dein Pferd macht Probleme im Umgang oder beim Reiten? Oder es ist extrem schreckthaft und springt ständig in Panik weg? Es steht nicht am Putzplatz, lässt sich nicht richtig Führen und Einfangen ist auch ein Problem? Verladen geht auch gar nicht? Solche oder andere Herausforderungen kann man durch ein Verhaltenstraining wieder in Griff bekommen. Beim Pferdeverhaltenstraining gehen wir den Ursachen genau auf den Grund, liefern dem Pferd neue Lösungsansätze und kümmern uns ums ganze "Drumherum".
Klassische Dressur ist nicht dazu da, spektakulär auszusehen – sie hält dein Pferd gesund und sorgt dafür, dass ihr Partner werdet. Dressur ist mehr als Schritt, Trab, Galopp, Zirkel und ganze Bahn. Mit einem klaren Plan und etwas Training sorgt ihr dafür, dass euer Pferd genau die Muskulatur aufbaut, die es braucht, um euch schadfrei zu tragen. Auch Tiere, die eigentlich „nur“ ins Gelände gehen sollen, profitieren von Reitpferdemuskulatur um keine Rückenprobleme zu bekommen. Im Dressurunterricht geht es aber nicht nur ums Pferd, sondern auch darum, dass der Reiter korrekt sitzt.
Die klassische Handarbeit am Zaumzeug ist eine tolle Möglichkeit, das Pferd ohne Reitergewicht am Boden zu trainieren. Wir können junge Pferde durch diese Arbeit ans Zaumzeug oder Gebiss gewöhnen, über Abkau-Übungen den Kiefer lockern oder ihm die Zügelhilfen erklären. Pferde, die bereits geritten sind, können Lektionen wie Schenkelweichen, Schulterherein oder Travers ohne Reitergewicht kennenlernen. Über den Wechsel aus Halten, Rückwärts und Antreten können wir die Pferde spielerisch dazu bringen, Last aufzunehmen und erste Piaffe-Tritte erarbeiten.
Longieren statt Zentrifugieren: Wir erarbeiten am Kappzaum nach und nach eine korrekte Stellung und Biegung und longieren das Pferd so, dass es seine Balance finden kann. Wir beginnen im Schritt, lernen einen fließenden Handwechsel und variieren zwischen kleineren und größeren Kreisen – verlangen mal mehr, mal weniger Stellung vom Pferd und lassen es zwischendurch immer wieder entspannen. Longieren kann nämlich weit mehr, als das Pferd nur im Kreis um sich herumlaufen zu lassen.
Die Arbeit am langen Zügel ist ideal, um Pferde ohne Reitergewicht zu gymnastizieren. Theoretisch sind am langen Zügel alle Dressur-Lektionen möglich. An den Hofreitschulen gilt der lange Zügel als die Krone der Ausbildung. In der Freizeitreiterei bietet es vor allem für Besitzer kleinerer oder älterer Pferde eine tolle Möglichkeit, Pferde zu beschäftigen und zu trainieren. Je größer das Pferd, desto weiter sollte es für die Arbeit am langen Zügel ausgebildet sein, um in reeller Versammlung vor dem Reiter zu herzuschreiten.
Wenn das Seil fehlt, bleibt die wahre Verbindung. Bei der Freiarbeit können wir überprüfen, wie gut wir am Seil vorgearbeitet haben und wie gut unsere Körpersprache ganz ohne Seil funktioniert. Stimmt die Beziehung, wird das Pferd uns gerne folgen. Freiarbeit beginnt im Schritt und kann später in allen Gangarten stattfinden, ohne dass das Pferd "verloren" geht.